Lesung

Ein Abend für Jutt Limbach
im Gespräch mit Klaus G. Saur

Jutta Limbach wurde 1934 in Berlin in eine Familie mit sozialdemokratischer Tradition geboren. Als Grundlage für ihren Berufswunsch politische Journalistin studierte sie Jura. 1962 legte sie das Zweite juristische Staatsexamen ab, promovierte 1966 und schloss 1971 die Habilitation an. Als Professorin an der Freien Universität Berlin lehrte Jutta Limbach von 1972 bis 1989. Nebenbei engagierte sie sich in der SPD. Anfang 1989 wechselte sie in die Politik als Senatorin für Justiz in Berlin. Dieses Amt behielt sie während der Großen Koalition nach der ersten Gesamtberliner Wahl 1990. Ihr fiel die Überprüfung der DDR-Richter und Staatsanwälte und die umfassende Neuordnung der Berliner Justiz zu. Im März 1994 erfüllte sich ihr Traum mit der Wahl zur Richterin am Bundesverfassungsgericht. Sechs Monate später wurde Jutta Limbach als erste Frau Präsidentin des höchsten deutschen Gerichts. In ihre Amtszeit fielen bis heute bekannte Entscheidungen wie u. a. das sog. „Kruzifix-Urteil“ (1995), die Anerkennung von Erziehungszeiten und die Billigung der Rechtschreibform. Sie bejahte ausdrücklich die politische Rolle des Bundesverfassungsgerichts. 2002 mit Erreichen der Altersgrenze wechselte Jutta Limbach von Karlsruhe nach München zum Goethe-Institut. Hier stärkte sie die Vernetzung mit anderen Kulturmittlern und erreichte trotz Sparzwang Neugründungen des Goethe-Instituts in Havanna, Ljubljana und Shanghai und Wiedereröffnungen in Kabul, Teheran und Algier. Nach sechs Jahren gab sie 2008 das Präsidentenamt ab. Für ihre Arbeit erhielt Jutta Limbach zahlreiche Auszeichnungen; so ist sie Ehrenmitglied der englischen Anwaltsvereinigung „Gray’s Inn“, Trägerin der Louise-Schröder-Medaille 2005 und für das Goethe-Institut erhielt sie im gleichen Jahr den bedeutenden Prinz-von-Asturien-Preis.

Klaus G. Saur zählt zu den bedeutendsten deutschen Verlegerpersönlichkeiten. 1941 in Pullach geboren baute er ab 1963 den väterlichen Betrieb zur K. G. Saur Verlag GmbH, einem der international renommiertesten Verlage im Bereich der Dokumentation und Information, aus.
Er verlegte u. a. das »Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums« mit einem Umfang von 310 Bänden, das »Deutsche Biographische Archiv« (DBA), das die Welt (16.12.1994) als »Revolution der Dokumentation« bewunderte, und das »Internationales Biographisches Informationssystem«.
Als eine der größten verlegerischen Herausforderungen benannte Klaus G. Saur die Herausgabe des »Allgemeinen Künstlerlexikons«, das auf inzwischen mehr als 100 Bände angewachsen ist.
Seit 2006 ist Klaus G. Saur Vorsitzender der »Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V.«

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Jutta Limbach im Gespräch mit Klaus G. Saur, SBB-PK
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Jutta Limbach in der Staatsbibliothek zu Berlin, SBB-PK
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Jutta Weber (stellv. Leiterin der Handschriftenabteilung in der Staatsbibliothek zu Berlin), Jutta Limbach, Barbara Schneider-Kempf, Klaus G. Saur, SBB-PK