Max-Herrmann-Preis

2016

Max-Herrmann-Preis 2016 an Wim Wenders

In seinem Film „Der Himmel über Berlin“ aus dem Jahr 1987 gehört die Staatsbibliothek zu Berlin mit ihrem Haus an der Potsdamer Straße zu den zentralen Schauplätzen. Im Allgemeinen Lesesaal treffen sich die Engel, ziehen sich vom Lärm der Stadt in die Stille zurück und begleiten alte wie junge Lesende in ihre Gedankenwelten. Der Raum, von dem Architekten Hans Scharoun konzipiert und von seinem Partner Edgar Wisniewski fertiggestellt, gleicht mit seinen Ebenen und Emporen einer fließenden Landschaft. Diese Außenwelt steht sinnbildlich für den Vorgang des Lesens im Menschen: die Gedanken der Vergangenheit werden im Akt des Lesens zur Gegenwart und daraus erwächst Neues für die Zukunft. So entsteht die Magie des Ortes aus dem Zusammenfließen der Zeiten, der Kongruenz von Raum und Zeit, von Innen- und Außenwelt und der Menschen aus allen Generationen.

Wim Wenders hat den Zauber des Raumes eingefangen und für das Auge sichtbar gemacht. Damit verdankt ihm die Staatsbibliothek zu Berlin ein solch bleibendes filmisches Denkmal von internationalem Rang. Zugleich steht diese Darstellung einer Bibliothek stellvertretend für alle Bibliotheken, sind sie doch Herzkammern der Bildung, Begegnungsorte mit Büchern, mit Menschen, mit Gedanken, mit sich selbst. Wim Wenders hat der Magie, dem Wesen einer Bibliothek ein unvergessliches Gesicht gegeben.

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Max Herrmann Preisverleihung 2016 an Wim Wenders - Foto von Wim Wenders auf dem Dach der Staatsbibliothek von der Fotografin Bettina Flitner
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Wim Wenders nach der Preisverleihung
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Wim Wenders beim Eintrag in das Gästebuch der Staatsbibliothek zu Berlin. v.l. André Schmitz, Vorsitzender der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V., und Dr. Martin Hollender, Referent der Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin