Rettung gesichert -
die Displaced Persons-Sammlung
in der Staatsbibliothek zu Berlin
Dank großzügiger Spenden sind die ersten jüdischen Publikationen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gerettet
So sehen die Bücher und Zeitschriften dieser besonderen und kostbaren Sammlung größtenteils noch aus: Rostige Klammern halten die Seiten zusammen, mit Klebestreifen geflickte Risse in den Seiten, fleckige Blätter. Es sind dies die ersten gedruckten jüdischen Publikationen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland.
Die Überlebenden der Shoah kamen als sogenannte Displaced Persons (DPs) in Lagern vornehmlich im amerikanischen Sektor unter. Hier entstanden diese Werke für den unmittelbaren Bedarf: religiöse und literarische Werke, erste Berichte über den Holocaust, Zeitungen und Lehrbücher, Listen von Überlebenden auf der Suche nach Familienangehörigen.
Die Freude der Staatsbibliothek zu Berlin e. V. hatten sich zum Ziel gesetzt, 80.000 € einzuwerben, um die am schwersten geschädigten Bücher und Zeitungen restaurieren zu lassen. Für die Restaurierung aller Werke werden insgesamt 110.000 € benötigt – das haben wir im Jahr 2021 geschafft. Dank der Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, der Alfred Freiherr von Oppenheim Stiftung zur Förderung der Wissenschaften, der Wüstenrot-Stiftung sowie rund 150 Privatpersonen kann die ganze Sammlung restauriert werden.
Ausführlichere Informationen finden Sie hier in unserer Broschüre als download oder Sie bestellen sie bei freunde@sbb.spk-berlin.de . Hier gibt es eine deutsche Zusammenfassung – here you find a summary in English.
Wir bedanken uns bei:
Marion Bartels, Berlin
Gudrun Barth, Berlin
Renate Bernard, Berlin
Dagmar Bouziane, Berlin
SD, Berlin
Ruth Dehler, Nürnberg
Dr. Angelika Eder, Berlin
Uwe Elfert, Berlin
Dr. Maria Findeisen-Krull und
Prof. Dr. Dietmar Findeisen, Berlin
Sabine Finnern, Berlin
Dr. Larissa Förster, Köln/Berlin
Prof. Dr. Hansjörg Geiger, München
Imke Gielen, Berlin
Monika Gruber, Berlin
Ulrike Haug, Potsdam
Jürgen Holstein, Berlin
C. K., Berlin
Else Kaja, Berlin
Peter Kelm, Berlin
Familie Klette, Berlin
Dorothea Lenke, Bonn
Günter Limbach, Berlin
Leigh Love, Berlin
B. Magnus, Berlin
E. und H. Mantei
Barbara und Dr. Peter Matthias, Berlin
Susann und Andreas Müller, Berlin
PromoCell GmbH, Heidelberg
Hans-Jürgen Quabbe, Berlin
Anne Raber, Berlin
Irene Rüde-Trampe, Berlin
Hannelore Sauer, Berlin
Klaus Schäfer, Berlin
I. und H. Schneider, Bochum
Jutta Schöffel, Berlin
Brigitte Schreiber, Berlin
Monika Schulz, Berlin
Dr. Gregor Schwert, Beckum
Dr. Sabine Sellschopp, Berlin
Anna Maria Spener, Herne
Robert Tolksdorf, Berlin
Hans-Ulrich Unglert, Berlin
K. W., Hamburg
Bernd Waldmann-Stocker, Berlin
Dr. Raimund-Ekkehard Walter, Berlin
Andrea und Dr. Dieter Wohlenberg, Berlin
sowie zahlreiche weitere Spenderinnen und Spender
und die drei Stiftungen:
Beitrag aus der RBB-Abendschau vom 27. Januar 2021 zum Auftakt des Projekts
Zur Restaurierung der Werke: Papierspalten - ein besonderes Verfahren zur Stabilisierung besonders geschädigter Werke
Einige Werke aus der DP-Sammlung sind bereits so brüchig, dass sie nur mittels des Papierspaltens stabilisiert werden können. Bereits im 19. Jahrhundert bedienten sich Kunstliebhaber dieses Verfahrens, um doppelseitige Drucke in Vorder- und Rückseite jeweils voneinander zu trennen. Hierbei wird ein neuer Kern aus hauchdünnem Japanpapier eingesetzt und damit sowohl eine mechanische als auch chemische Stabilisierung erreicht. Das folgende Video entstand in der Restaurierungswerkstatt der Staatsbibliothek zu Berlin.