April 2020

Beethoven virtuell -
Die Ausstellung der Staatsbibliothek zu Berlin

Eigentlich könnte man in diesen Tagen in der Staatsbibliothek zu Berlin, im Haus Unter den Linden, die Beethoven-Ausstellung mit zahlreichen Originalen von der 9. Sinfonie bis zum Brief an die Unsterbliche Geliebte ansehen, aber in Zeiten der Corona-Pandemie ist das leider nicht möglich. Zum Glück gibt es die virtuelle Ausstellung, die einen wenigstens ein Stück weit an diesem Ereignis teilhaben lässt. Zur virtuellen Beethoven Ausstellung.

Als im Jahr 1841 das Kyrie der Missa solemnis als erstes Autograph von Ludwig van Beethoven an die Königliche Bibliothek, heute Staatsbibliothek zu Berlin, gelangte, ahnte man nicht, dass sich hier einst die bedeutendste Sammlung mit Beethovens Werken befinden sollte. Vor allem die kluge Anschaffungspolitik des preußischen Königshauses, des Staates wie auch der Bibliothek mündete darin, dass heute im Haus Unter den Linden ein in seiner Fülle und Qualität unübertroffener Beethoven-Schatz liegt, der die knappe Hälfte seiner überlieferten Autographe umfasst.

Dazu gehören die Partituren seiner Sinfonien Nr. 4, 5, 8 und 9. – letztere ist Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Sodann die Klavierkonzerte 1-3 und 5, die Oper Leonore/Fidelio wie auch der berühmte Brief an die Unsterbliche Geliebte. Neben etwa 380 Briefen von und an Beethoven sowie 200 weiteren Dokumenten zu Leben und Werk befinden sich hier auch mit 137 nahezu alle der überlieferten Konversationshefte, mit denen der ertaubte Komponist “Gespräche” mit anderen Personen führte.

In der größten Beethoven-Ausstellung, die die Bibliothek je ausgerichtet hat, sind viele seiner großen Werke zu sehen. Sie zeichnet die Geschichte der Berliner Beethoven-Sammlung nach und beantwortet damit die stets auf neue gestellte Frage, weshalb sich so viele der Autographe eben hier in Berlin und nicht an den Orten seiner wichtigsten Lebensstationen befinden. In den letzten Jahren wurde die Berliner Beethoven-Sammlung mit Unterstützung durch die Bundesregierung vollständig neu katalogisiert und komplett digitalisiert. Sie steht nun weltweit kostenfrei über die Digitale Bibliothek der Staatsbibliothek zu Berlin zur Verfügung, das sind 19.300 Seiten Musikautographe, ca. 10.000 Seiten schriftliche Konversation, Briefe und andere autographe Dokumente wie auch 965 Erst- und Frühdrucke Beethovenscher Werke. (Pressetext der Staatsbibliothek zu Berlin)

Die Ausstellung wurde gefödert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.

 

Ludwig van Beethoven: 9. Sinfonie (Ausschnitt) - Staatsbibliothek zu Berlin-PK
Ludwig van Beethoven: 9. Sinfonie, Finale, Staatsbibliothek zu Berlin-PK